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SDGs - Die Verbindung zwischen Meeresplastik und einer nachhaltigen Zukunft

Autorenbild: Gizem BulutGizem Bulut

In einer Welt, die zunehmend von ökologischen Herausforderungen geprägt ist, spielen die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) eine entscheidende Rolle. Die SDGs sind eine Reihe von 17 globalen Zielen, die von den Vereinten Nationen entwickelt wurden, um eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle Menschen und den Planeten zu schaffen. Sie wurden im Jahr 2015 verabschiedet und sollen bis 2030 erreicht werden. Wie wirkt sich die Plastikverschmutzung im Meer auf die SDGs aus und welche SDGs sind besonders vom Meeresmüll betroffen?


Die 2030-Agenda der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen ist der Zukunftsvertrag der Weltgemeinschaft.

Die SDGs decken eine breite Palette von Themen ab und gehen über Umweltfragen hinaus. Sie umfassen Bereiche wie Armut, Hunger, Bildung, Gesundheit, Geschlechtergleichstellung, sauberes Wasser und Sanitärversorgung, erneuerbare Energie, wirtschaftliches Wachstum, nachhaltige Städte und Gemeinschaften sowie den Schutz der Ozeane und des Lebens unter Wasser.


Das 14. Ziel: "Leben unter Wasser" (Life Below Water) zielt darauf ab, die Ozeane, Meere und Meeresressourcen zu schützen und nachhaltig zu nutzen. Es fordert Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung, zur Erhaltung der Biodiversität und zur nachhaltigen Nutzung der marinen Ressourcen.


Plastikverschmutzung im Meer ist zu einem ernsthaften Problem geworden, das die marine Umwelt bedroht und das Leben unter Wasser gefährdet. Millionen Tonnen von Plastik gelangen jedes Jahr in die Ozeane und haben verheerende Auswirkungen auf Meereslebewesen, Ökosysteme und letztendlich auf die Menschen, die von den Ozeanen abhängig sind.


Um die Plastikverschmutzung einzudämmen, müssen verschiedene SDGs miteinander verknüpft werden. Zum Beispiel sind das 12. Ziel (Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster) und das 13. Ziel (Maßnahmen zum Klimaschutz) eng mit dem Problem der Plastikverschmutzung verbunden. Durch die Förderung nachhaltiger Konsum- und Produktionspraktiken können wir den Verbrauch von Einwegplastik reduzieren und auf umweltfreundlichere Alternativen umsteigen. Die Verringerung des Plastikverbrauchs hat auch Auswirkungen auf den Klimawandel, da die Herstellung von Plastik aus fossilen Brennstoffen eine erhebliche Menge an Treibhausgasemissionen verursacht.


Des Weiteren ist das 6. Ziel (Sauberes Wasser und Sanitärversorgung) relevant, da Plastikverschmutzung die Qualität und Verfügbarkeit von sauberem Wasser beeinträchtigen kann. Durch den Schutz der Ozeane und die Verringerung der Plastikverschmutzung tragen wir zur Erhaltung der Wasserressourcen und zur Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserversorgung bei.


Ein weiteres relevantes Ziel in Bezug auf die Plastikverschmutzung im Meer ist das 15. Ziel: "Leben an Land" (Life on Land). Dieses Ziel strebt den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung der terrestrischen Ökosysteme an. Plastikverschmutzung betrifft nicht nur die Ozeane, sondern auch die Küstenlinien, Flüsse, Seen und Landgebiete. Plastikabfälle können in Ökosystemen an Land landen und negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und den Boden haben. Indem wir die Plastikverschmutzung reduzieren, tragen wir zur Erhaltung der Biodiversität und der natürlichen Lebensräume bei.


Die Bewältigung der Plastikverschmutzung im Meer kann keineswegs nur auf individueller Ebene geschehen. Es erfordert eine umfassende Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft. Regierungen können Gesetze und Vorschriften erlassen, um den Einsatz von Einwegplastik zu reduzieren und die Recyclinginfrastruktur zu verbessern. Unternehmen müssen ihre Produktions- und Verpackungspraktiken überdenken und umweltfreundlichere Alternativen entwickeln. Die Zivilgesellschaft kann durch bewussten Konsum und die Unterstützung von Initiativen zur Plastikreduzierung einen Beitrag leisten. Die Wissenschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Erforschung der Auswirkungen von Plastikverschmutzung und bei der Entwicklung von innovativen Lösungen – wie zum Beispiel unseres Forschungsprojekt PlasticObs+.



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